Unser Eingangsvers ist in die Geschichte vom Untergang Moabs eingebettet. Gott sprach: “Sie haben seit jeher in Sicherheit gelebt, nie mussten sie in Gefangenschaft ziehen. Sie gleichen einem Wein, der lange gelagert und nicht von einem Fass ins andere umgegegossen wurde. So ist er in Ruhe ausgereift, sein Duft und sein Geschmack konnten sich voll entfalten.” Hier werden zwei Bilder gemalt – ein natürliches und ein geistliches. In dem natürlichen Bild sehen wir, wie Wein dadurch gereinigt wird, dass er immer wieder von einem Fass in ein anderes umgegossen wird. Im geistlichen Bild sehen wir, wie Gott uns verändert, indem er uns von einer Erfahrung in die nächste bringt. So wie Rückstände durch das Umfüllen aus dem Wein herausgefiltert werden, so werden auch unsere Rückstände durch neue Erfahrungen beseitigt. Das Ergebnis ist guter Wein. Das ist der Grund dafür, dass Gott schwierige Situationen zulässt. Wir erkennen unsere eigene Schwäche und dadurch können wir wachsen. Manchmal scheint es, als könnten wir nicht mehr durchhalten; wir würden am liebsten flüchten. Doch Gottes Wunsch ist es, dass du gerade durch diese Situationen erfolgreich hindurchkommst. Erfahrungen sind wie Schätze, die wir in nächste Herausforderungen mitnehmen. Jedes Gefäß hat eine andere Funktion, das ist die Kunst der Weinherstellung – so auch jede Situation. Paulus schreibt dazu: “Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu.” (Phil 1, 6 EÜ). Darauf darfst auch du vertrauen!
