Umgang mit Meinungsverschiedenheiten (1)

“Barnabas wollte auch den Johannes, genannt Markus, mitnehmen; doch Paulus bestand darauf, ihn nicht mitzunehmen…” Apostelgeschichte 15, 37 – 38 EÜ

Paulus und Barnabas waren ein missionarisches “dream-team”. Auf ihrer ersten Reise hatte sie der junge Johannes Markus begleitet. Doch er litt scheinbar unter Heimweh und kehrte nach Jerusalem zurück. Barnabas wollte ihn auf die zweite Reise wieder mitnehmen, doch Paulus war dagegen. “Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, sodass sie sich voneinander trennten; Barnabas nahm Markus mit … Paulus aber wählte sich Silas …” (s. V 39 EÜ). Kaum zu glauben: zwei geistliche Riesen konnten sich nicht einigen. Das passiert in den besten Kreisen! Paulus war der hochkonzentrierte, nüchterne Typ, Barnabas der geduldige, liebenswerte. Er glaubte an Versöhnung und weigerte sich, jemanden aufzugeben. Zwei Lehren können wir daraus ziehen: (1) In Bezug auf Freunde und Familienangehörige haben wir alle blinde Flecken. Es gibt wenig Leiter, die objektiv genug sind, sich unabhängig von Familienbanden auf das Wohl einer Organisation zu konzentrieren. Darunter leidet dann oft die Vision, die Gott Ihnen gab. (2) Mitunter brauchst du eine weise und vertrauenswürdige dritte Partei bei der Konfliktlösung. Als in der Kirche Ärger aufkam, stellte Jesus klare Führungsrichtlinien auf. Zunächst soll man die Streitfrage unter sich lösen. Wenn das nicht funktioniert, zieht man eine oder zwei andere Personen hinzu. Als letzte Möglichkeit bringt man dann die Streitfrage vor einen reifen geistlichen Leiter um ihn um seinen Rat zu fragen. (s. Mt 18, 15 – 18) Das ist der biblische Weg, mit Meinungsverschiedenheiten umzugehen. Und das muss auch unser Weg sein.

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