Ärger ist eine menschliche Regung, es ist nichts Verwerfliches daran. Er ist auch nicht gleich eine Sünde. Ärger kann wie ein schnell fließender Strom positive oder zerstörerische Energie hervorrufen. Man kann ihn herauslassen oder unterdrücken, beides kann richtig oder falsch sein. Oft wird er missverstanden als nicht beeinflussbar und von äußeren Umständen hervorgerufen, und wir fühlen uns ihm hilflos ausgeliefert. Doch das erinnert ein wenig an den Garten Eden, als Adam sich als Opfer der Umstände betrachtete: “Die Frau, die du mir gegeben hast, ist schuld daran!” (1. Mo 3, 12 HfA). Das zeigt, wie nahe wir oft daran sind, eigene Schuld auf Andere abzuwälzen: die Umstände, den Teufel, andere Menschen usw. Es kann die Wirkung einer selbsterfüllenden Prophezeiung entfalten, wenn wir uns dadurch von anderen Menschen abhängig machen. Was Ärger angeht, ist der Eingangsvers klar: wir sollen unsere Emotionen unter Kontrolle halten, unabhängig vom Auslöser. “Die Frucht des Geistes aber ist …Selbstbeherrschung.” (Gal 5, 22 – 23 Schl 2000). Der Heilige Geist in uns will uns dabei helfen. Der Schlüssel ist, dass wir unseren Ärger nicht befeuern, sondern ihn wahrnehmen, ernst nehmen als zu uns gehörig, ihn dann aber gehen lassen als nicht von Gott kommend. “Denn Gottes Gnade ist sichtbar geworden, mit der er alle Menschen retten will. Sie bringt uns dazu, dass wir … besonnen und rechtschaffen hier in dieser Welt leben, so wie es Gott gefällt.” (Tit 2, 11 – 12 HfA). Das ist eine tägliche Herausforderung für uns alle – auch heute.
Selbstkontrolle
“Ein vernünftiger Mensch gerät nicht schnell in Zorn; es ehrt ihn, wenn er über Verfehlungen hinwegsehen kann.” Sprüche 19, 11 HfA
/
RSS Feed