Das Wort “Liebe” wird in unserer Kultur unterschiedlich verwendet. Wir lieben unsere Partner und Kinder. Wir lieben unseren Hund, das neue Auto oder Pizza. Doch die Bedeutung und die Qualität ist jedesmal eine andere. Deshalb gibt es im Deutschen die Unterscheidung zwischen “lieben” und “mögen”. Allerdings vermischt sich die Verwendung mehr und mehr. Gottes Liebe zu uns, die “Agape”, ist bedingungslos und als solche ein Modell für unsere Liebe zueinander. Sie verändert sich nicht, egal was wir tun und egal, ob wir sie erwidern oder nicht. So sollen auch wir andere lieben, egal ob sie diese Liebe erwidern oder uns sogar hassen oder verleumden. Das ist eigentlich – menschlich gesehen – oft ein Ding der Unmöglichkeit. Doch hier greift unser Eingangsvers: “Wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.” Dies ist auch der Unterschied zwischen uns als Leib Christi insgesamt und der Welt, die sich mehr und mehr von Gott entfernt. Jesus leitet seine Abschiedsreden mit folgenden Worten ein: “Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.” (Joh 13, 34 – 35 EÜ). Jesus ruft uns auf, unsere Differenzen in den christlichen Gemeinden und Kirchen beiseite zu legen; zugunsten seiner umfassenden Liebe. Wir sollen unsere Vorurteile und Abneigungen gegen unsere Geschwister ablegen und einander in Liebe dienen. So werden wir anziehend für die Menschen, die unter der kälter werdenden Welt und deren Lieblosigkeit leiden.
