Ein Autor schrieb die ergreifenden Worte: „Ihr Hochzeitsbild verhöhnte sie vom Tisch aus, die beiden, deren Köpfe sich nicht mehr berührten. Sie lebten mit einer so schweren Barrikade zwischen sich, dass weder der Rammbock der Worte noch die Artillerie der Berührung sie niederreißen konnte. Irgendwann zwischen dem ersten Zahn des ersten Kindes und dem Schulabschluss der jüngsten Tochter hatten sie sich verloren. Im Laufe der Jahre entwirrten beide langsam das Knäuel, und während sie an hartnäckigen Knoten zerrten, verbarg jeder seine Suche vor dem anderen. Manchmal weinte sie nachts und flehte die flüsternde Dunkelheit an, ihr zu sagen, wer sie sei. Er lag neben ihr und schnarchte wie ein Bär im Winterschlaf, der nichts von ihrem Winter wusste. Sie belegte einen Kurs über moderne Kunst, versuchte sich in bunten Farben auf der Leinwand zu finden, und beschwerte sich bei den anderen Frauen über unsensible Männer. Er vergrub sich im Büro, hüllte seine Gedanken in ein Leichentuch aus Zahlen und verscharrte sich bei Kunden. Langsam baute sich die Mauer zwischen ihnen auf, durch Gleichgültigkeit zementiert. Eines Tages beim Versuch sich gegenseitig zu erreichen, entdeckten sie eine undurchdringliche Barrikade, und vor der Kälte des Steins zurückschreckend, wich jeder vor dem Fremden auf der anderen Seite zurück. Denn wenn die Liebe stirbt, geschieht es nicht im Augenblick des zornigen Kampfs, sie liegt hechelnd und erschöpft am Fuß einer unüberwindbaren Mauer.” Lass nicht zu, dass eine Mauer sich zwischen euch aufbaut.
