
Als Charles Colson vor 300 Häftlingen in San Quentin predigen sollte, wurde ein Lockdown ausgerufen. Die meisten Gefangenen wurden in ihre Zellen zurückgeschickt. Colson beschloss, den wenigen verbliebenen Teilnehmern die vollständige Botschaft, die er vorbereitet hatte, vorzutragen. Als er später seine Enttäuschung darüber ausdrückte, dass dreihundert Häftlinge nicht hatten dabei sein können, wurde ihm gesagt: „Wir haben Ihre Botschaft auf Video aufgenommen und werden sie allen 2.200 Gefangenen mehrmals zeigen.“ Was wäre gewesen, wenn Colson aus Enttäuschung nur eine kurze Andacht statt der vollständigen evangelistischen Botschaft gehalten hätte? Mehr als zweitausend Gefangene hätten das Evangelium nicht gehört. Es kann sich die Gelegenheit ergeben, bei der du die Person bist, die für Gott sprechen kann. Wirst du in diesem Moment treu sein? Du bist für Gott in diesem Moment der wichtigste Mensch, derjenige, den er berufen hat, etwas für ihn zu tun. Und die Botschaft ist mehr wert als der Bote. Paulus schreibt: „Wir sind doch nur Diener Gottes, durch die ihr zum Glauben gefunden habt. Jeder von uns hat lediglich getan, was ihm von Gott aufgetragen wurde. Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, aber Gott hat das Wachstum geschenkt. Es ist nicht so wichtig, wer pflanzt und wer begießt; wichtig ist allein Gott, der für das Wachstum sorgt. Von Gottes Mitarbeitern ist einer so notwendig wie der andere, ob er nun das Werk beginnt oder weiterführt. Jeder wird von Gott den Lohn für seine Arbeit bekommen“ (1. Kor 3,5-8 HFA).