Am 18. Dezember 1933 erschien in Canton, Ohio, eine seltsame Anzeige: „Mann, der den Stachel der Depression spürt, hilft 75 unglücklichen Familien. Anonymer Spender, nur bekannt als ‚B. Virdot‘, spendet $750, um Weihnachtsfreude zu verbreiten“. Der Leser musste lediglich seine Notlage in einem Brief beschreiben und diesen an „General Delivery“ schicken. Die Bitten strömten herein. Niemand kannte B. Virdot, und man fragte sich, ob er überhaupt existierte. Innerhalb einer Woche trafen überall Schecks ein. Die meisten waren von bescheidenem Wert, um die fünf Dollar, und alle waren mit „B. Virdot“ signiert. Über Jahre hinweg blieb die Identität des Wohltäters unbekannt. 2008, 75 Jahre später, öffnete sein Enkel einen abgenutzten schwarzen Koffer, der auf dem Dachboden seiner Eltern verstaubt war. Darin entdeckte er die Briefe und 150 entwertete Schecks. In Wirklichkeit hieß der Wohltäter Samuel J. Stone. Sein Pseudonym hatte seinen Ursprung in den Namen seiner Töchter. Er war gar nicht privilegiert. Mit 15 wanderte er mit seiner Familie aus Rumänien aus und ließ sich in einem Ghetto in Pittsburgh nieder. Sams Vater ließ ihn nicht zur Schule gehen und zwang ihn und seine sechs Geschwister, auf dem Dachboden Zigarren zu rollen. Sam zog später aus und arbeitete auf einem Lastkahn und im Bergbau. Zur Zeit der Weltwirtschaftskrise besaß er eine kleine Kette von Bekleidungsgeschäften und lebte in relativem Komfort. Nichtsdestotrotz hatte er ein Herz für andere – und seine Taten bewiesen es. Kann man das Gleiche von dir sagen?