Versuche mit geschlossenen Augen zu laufen, und du bekommst eine Ahnung davon, wie es ist, im Glauben zu wandeln. Woran glauben? An das unwandelbare Wesen Gottes, an die Güte Gottes, an die Liebe Gottes und an die Wahrheit, dass er es immer gut mit dir meint. Gott gibt nur nötige Informationen, und Gott bestimmt, wer was wann wissen muss. Ein Beispiel: Die Urgemeinde muss entscheiden, ob Gottes Ruf auch die Heiden miteinschließt. Nach viel Gebet schicken sie folgenden Brief aus: „Denn es hat dem Heiligen Geist und uns gut geschienen… (Apg 15,28 ELB). Wirklich? Gut geschienen? Die Zukunft der gesamten Menschheit steht auf dem Spiel, und „gut geschienen“ ist das Beste, was ihr tun könnt…? Aber offensichtlich war es der Wille Gottes, dass seinen Leuten nicht genau gesagt werden sollte, was sein Wille war, oder zumindest nicht in allen Einzelheiten. Vermutlich wusste er, sie würden mehr wachsen, wenn sie nachdenken und es ausdiskutieren mussten, statt ein Merkblatt zu bekommen. Offensichtlich brauchten sie keine Sicherheit. Sie begnügten sich mit aufrichtigem Gehorsam. Wenn Paulus sagt, dass wir im Glauben „wandeln”, bezieht er sich auf die langsamste Form der Fortbewegung, die der Mensch kennt. Und auch auf einen Prozess, der einen Schritt nach dem anderen stattfindet. Gott hat den Überblick; er sieht deine ganze Reise vom Anfang bis zum Ende und er plant jeden Schritt. Er sagt: „Tue, was ich dir aufgetragen habe, und wenn du es getan hast, zeige ich dir den nächsten Auftrag.“