Das griechische Wort im Neuen Testament, das mit „Jünger“ übersetzt wird, bedeutet „Lernender“. Per Definition ist ein Jünger jemand, der nie aufhört zu lernen. Er macht das Beste aus den hundert Milliarden Gehirnzellen, die Gott ihm geliehen hat. Er bittet, sucht und klopft weiter an (s. Mt 7,7). Leonardo da Vinci trug ein Notizbuch bei sich, wohin er auch ging. Manche schätzen, dass er dem Maler Francesco Melzi in seinem Testament vierzehntausend Seiten hinterlassen hat. Fast siebentausend Seiten sind noch vorhanden. Bill Gates kaufte 1994 achtzehn Seiten für 30,8 Millionen Dollar. Die Kritzeleien auf da Vincis Blättern reichten von Anatomie über Botanik und Malerei bis hin zur Philosophie. Eine Sache, die ihn außergewöhnlich machte, ist, dass er das meiste davon in Spiegelschrift schrieb. Er schrieb spiegelverkehrt, so dass man die Worte nur lesen konnte, wenn sie in einem Spiegel reflektiert wurden. Vor seinem Tod am 2. Mai 1519 entschuldigte sich Leonardo bei Gott und den Menschen dafür, „dass er so viel unerledigt gelassen hat“. Er beschloss, bis zu seinem Todestag weiter zu lernen. Noch auf dem Sterbebett beobachtete er die Natur und die Symptome seiner Krankheit und beschrieb sie in wissenschaftlichen Details. Höre also nie auf zu lernen, denn es bringt Gott Ehre, wenn du es aus dem richtigen Grund tust. Dieser ist, ihn immer besser zu kennen, damit du ihn immer mehr lieben kannst. Lebe so, als würdest du morgen sterben – aber lerne weiter, als würdest du ewig leben. Denn als erlöstes Kind Gottes wirst du das auch.