Jemandem zu vergeben, der dich richtig tief verletzt hat gehört zu den schwierigsten Dingen, zu denen zu aufgerufen bist. Du weißt, dass du vergeben musst. Denn einen Groll gegen jemanden zu hegen ist ähnlich, wie ein Baby zu versorgen: alles was du fütterst und nährst wird weiter wachsen. Das macht Vergeben nicht einfach. Versuche zu verstehen: Vergeben ist eine Entscheidung – und kein Gefühl! Wenn du wartest bis du dich danach fühlst, dann riskierst du, in deinen Ressentiments verhaftet zu bleiben. Als Petrus Jesus fragte, wie oft er denn jemandem vergeben müsse, antwortete ihm dieser: “Bis zu siebzigmal siebenmal.” (Mt 18, 22 EÜ). Mit anderen Worten: Vergebe und mache damit weiter, bis du darüber hinweg bist! Beachte folgende 4 Punkte: (1) Vergebung bedeutet nicht, dass du um jeden Preis den Kontakt zu der Person aufrecht erhalten musst, wenn diese sich nicht reumütig zeigt und nicht bereit ist, ihr Verhalten dir gegenüber zu ändern. (2) Es bedeutet auch nicht, dieses Verhalten zu dulden oder damit einverstanden zu sein. (3) Es lässt diese Person nicht vom Haken; aber du bist aus dem Schneider und das ermöglicht dir, dein Leben weiterzuführen. (4) Es bedeutet auch nicht, dass du dich nicht mehr daran erinnerst – aber du wirst anders damit umgehen. Und noch ein weiterer Gedanke dazu: Lass dir nicht von Satan einreden, dass du nicht vergeben haben könntest nur weil du dich immer noch daran erinnerst! Die Fähigkeit zu vergeben ist ein erlernbares Verhalten. Je mehr du davon Gebrauch machst, desto besser wird es dir gelingen.