Adlerjungen lernen nur auf eine Art fliegen: Sie werden aus dem Nest geworfen. Das gleiche Prinzip gilt für eure Kinder. Wahrscheinlich können es die meisten Teenager nicht erwarten, aus dem Haus zu gehen. Doch oft brauchen sie trotz allem einen liebevollen Schubs hinaus – wenn die Zeit reif ist. Diesen Zeitpunkt zu erkennen ist nicht einfach. Oft haben Eltern und ihr Nachwuchs unterschiedliche Vorstellungen darüber. Denn es ist bequem, wenn Rechnungen bezahlt werden, das Essen gekocht und die Wäsche gewaschen ist. So fehlt die letztendliche Motivation, das gemachte Nest zu verlassen. Manche von ihnen weigern sich sogar, eine Ausbildungsstelle anzunehmen. Sie gleichen darin einer dieser Spielzeugpuppen, die irgendwo herumliegen und nur darauf waren, dass sie angekleidet und im Puppenwagen spazierengefahren werden. Doch eure Kinder müssen eigene Lebensziele, eigene Wertevorstellungen und die eigene Wohnung träumen und verwirklichen. Eltern haben irgendwann nicht mehr die Funktion, ein warmes Nest zu bereiten und Sicherheit zu bieten. Sondern es kommt der Zeitpunkt, indem das Nest nicht mehr so warm sein darf. Die Eltern treten in den Hintergrund. Der Nachwuchs weiß, dass er eigene Fehler machen und sich auch immer wieder Rat holen darf. Doch er selbst hat die Verantwortung für sein Leben, darf sich Erfoge auf die eigene Fahne schreiben und trägt die Konsequenzen für seine Fehler. Eines aber bleibt: Die Aufgabe der Eltern, für die Kinder da zu sein, für sie zu beten, sie zu ermutigen und sie zu lieben. Das ist Gottes Wunsch!