Manche Eltern tendieren heute dazu, ihre Kinder zu schnell zu Erwachsenen machen zu wollen. Wir drängen sie durch die Meilensteine der Kindheit und werfen sie mitten in die Turbulenzen des Erwachsenenlebens. Das ist die Erkenntnis vieler Psychologen. Eltern ermutigen ihre kleinen Kinder, sich wie Teenager zu verhalten. Sie kaufen Kosmetik für ihre Vorschulmädchen, erlauben ihnen schon Treffen mit Jungs und behandeln sie mehr als Heranwachsende, denn als kleine Kinder. Sie erwarten von ihnen im Gegenzug erwachsenes Verhalten, stecken sie in Designerkleidung und nehmen in Kauf, dass sie im Fernsehen, in Musikvideos und im Internet sexuelle Praktiken ansehen müssen. Sie verstehen nicht die Notwendigkeit einer geschützten Kindheit mit angepasstem Wachstum und Reifung. Unser Zeitalter wird kulturell geprägt durch bestimmte Verhaltensweisen und Aktivitäten, die sich von denen früherer Zeitalter massiv unterscheiden. Nicht jede Veränderung ist schlecht oder gut. Doch wenn du Kinder erziehst als wären sie schon herangewachsen, wird es sehr herausfordernd, ihnen Grenzen zu setzen, wenn sie als Jugendliche mit anderen zusammen sind. Wie kannst du zum Beispiel einer 13Jährigen eine Zeit festsetzen zu der sie zu Hause sein muss, wenn sie sich als Erwachsene fühlt? Solch eine Erziehung presst die Kinder in einen unnatürlichen Zeitplan und läuft ihrer mentalen und körperlichen Entwicklung zuwider. Jakob hatte einen guten Rat für seinen Bruder Esau: “Ich aber will mich … dem Schritt der Kinder anpassen.”