Wenn wir beten, kann beides geschehen: Gott kann sofort antworten oder deine Geduld auf eine harte Probe stellen. Geduld ist eine Charaktereigenschaft und wird ein Leben lang herausgebildet, wenn du mit Gott durch gute und schwere Zeiten gehst. Jemand drückte es so aus: “Geduld ist Glaube, der Zeit braucht”. Gott lässt Geduld in uns auf unterschiedliche Weise reifen: (1) Unterbrechungen. Du sitzt vielleicht gerade beim Essen und das Telefon klingelt. Möglicherweise kommt auch genau dann ein Besucher ins Büro, wenn du unbedingt noch etwas erledigen musst. Als Brahms sein berühmtes Wiegenlied “Lullaby” schrieb, musste er so viele Unterbrechungen hinnehmen, dass er 7 Jahre brauchte bis die Komposition fertig war. Jemand witzelte: “Wenn du ein Wiegenlied komponierst, dann brauchst du all diese Unterbrechungen, sonst schläfst du am Klavier ein.” (2) Verspätungen. Wir warten nicht gerne, sondern haben ein “Mikrowellen-Leben” mit Fast Food, Minutenreis und Instantkaffee. Wir wollen alles – möglichst schon gestern und beten: “Herr gibt mir Geduld, aber flott!” (3) Ärger. Die berühmte lange Leitung, verlorene Schlüssel, kaltes Essen, platte Reifen, besetzte Toiletten, Verkehrschaos … die Liste ist endlos. Ungefähr 90% aller Herzattacken entstehen bei Personen, die immer in Eile sind. “Was übereilt begonnen wird, misslingt.” (Spr 19, 2 HfA). Halte dich lieber an Paulus: “Geduld aber vertieft und festigt unseren Glauben, und das wiederum stärkt unsere Hoffnung.” (Röm 5, 4 HfA). Bete, übe dich in Geduld und habe Vertrauen in Gott!