Unsere Kinder benötigen während des Trauerprozesses noch mehr: (1) Ehrlichkeit. Sie müssen wissen, dass auch wir leiden. Wenn sie euch weinen sehen und ihr ihnen sagt: “Es ist alles ok!”, dann sind sie verwirrt. Sie wissen dann nicht, ob ihr tatsächlich nicht leidet, ob Tränen vielleicht etwas anderes bedeuten, oder ob ihr ganz einfach lügt. Ehrlichkeit schafft Vertrauen. (2) Unser Mitgefühl. Es darf sie aber nicht über-beschützen. Deshalb dürft ihr auch ihre Traurigkeit, ihren Ärger und ihre Depression nicht abwerten oder gar ignorieren. Es ist Teil ihrer und eurer Menschlichkeit und stärkt die Mit-Leidensfähigkeit. (3) Einfühlsames Zuhören. Kinder lernen und wachsen an Verlusten, wenn sie Menschen um sich wissen, die ihnen unvoreingenommen zuhören. Es ist hilfreich, ihnen das Gehörte auch widerzuspiegeln, z.B. “Das hört sich an, als wärst du ärgerlich. Willst du darüber sprechen?” oder: “Du sagst zwar, dass es dir gut geht. Aber deine Augen verraten mir, dass du traurig bist.” (4) Erlaubnis, negative Gefühle auszudrücken. Ärger und Ablehnung gegenüber Anderen und Gott sind normal und gehören zu uns Menschen dazu. Eine gute Reaktion eurerseits ist z.B.: “Das ist ein ganz natürlicher Ausdruck von Schmerz und Enttäuschung. Willst du mehr darüber sagen?” Durch das Aussprechen verlieren negative Gefühle ihre toxische Wirkung. (5) Bezieht sie mit ein. Sprecht immer wieder als Familie darüber, plant gemeinsam z.B. auch eine Beerdigung. Das ist heilsam und gibt ihnen das Gefühl, ein wichtiger und wertgeschätzter Teil zu sein.