Die Menschen in der Bibel kannten schmerzhafte Lebenslagen gut. Auch jede/r von uns heute durchleidet solche Zeiten von Krankheiten, Todesfällen, Scheidung, Behinderungen, Verlust der Unabhängigkeit, Arbeitslosigkeit oder finanziellen Herausforderungen usw. In unserer heutigen Zeit wird hauptsächlich von Erfolgen gesprochen, weniger von Misserfolgen. Es ist wichtig, immer als Sieger dazustehen, alles andere wird zumeist ausgeblendet. Diese andere Seite des Lebens wirft uns unter Umständen auf unbekanntes Terrain. Deshalb ist es so wichtig, den Sinn solcher Zeiten zu verstehen. Lebensverändernde Verluste beginnen mit einem Trauerprozess – wir fühlen, dass jemand oder etwas Unentbehrliches weggenommen wurde. Wir fühlen uns wie ausgeraubt. Schmerz erreicht uns in Form von brennender Sorge, manchmal begleitet von Ärger, Stress, Verwirrung, Hilflosigkeit. Die nächste Etappe ist Trauer – wir fangen an, unseren Schmerz und Verlust auszudrücken. Es ist harte Arbeit: Tränen mischen sich mit Erinnerungen, das Herz zieht sich zusammen und manchmal können wir nicht mehr aufhören zu weinen. Wir fühlen uns schuldig und bereuen, was wir gesagt oder getan haben und was ungesagt oder ungetan geblieben ist. Diese Zeit gibt unserem Umfeld die Chance, uns zu helfen, zu begleiten, zu trösten und wieder aufzubauen. Das ist auch Gottes Wunsch für zerbrochene Herzen. Nimm dir die Zeit, die du zum Trauern brauchst. Dieses Versprechen Jesu gilt für dich: “Glückselig sind die Trauernden, denn sie sollen getröstet werden!” (Mt 5, 4 Schl 2000).