Manche Gärtner sprechen tatsächlich mit ihren Pflanzen. Sie sind davon überzeugt, dass das förderlich fürs Wachstum ist. Stell’ dir vor, du wärst ein Gärtner und sprächest mit deinen Pflanzen: “Du bist eine so wunderbare Staude. Heute siehst du wirklich gut aus! Ich bin so stolz auf dich!” Am nächsten Tag musst du eine der Pflanzen zurückschneiden. “Das tut mir mehr weh, als dir. Aber eines Tages wirst du mir dafür danken. Es ist gut für dich!” Stell dir vor, die Pflanze spricht auch mit dir. “Du hast kein Herz. Du hasst mich. Ich habe lange und schwer dafür geschuftet, diese Rose hervorzubringen. Und du schneidest sie einfach ab!” Manchmal reden wir mit Gott genauso, während er uns zurechtschneidet. “Du liebst mich nicht! Du passt nicht auf mich auf! Weißt du nicht, was gerade bei mir los ist!” Wir sind davon überzeugt, dass Gott unser müde wird. Aber das stimmt nicht. Wir verwechseln das Zurückschneiden mit Bestrafung, und das dürfen wir nicht tun. Gott sieht dich als jemand an, der mehr Frucht bringen kann als du es für möglich hältst. Er schneidet vielleicht sogar Segnungen ab, die er dir in der Vergangenheit geschenkt hat. Das kann ein liebgewordener Job sein oder eine Beziehung, ein Dienst oder eine Erkenntnis. Das tut er, weil er etwas Besseres im Sinne hat. “Ich bin ganz sicher, dass Gott sein gutes Werk, das er bei euch begonnen hat, zu Ende führen wird, bis zu dem Tag, an dem Jesus Christus kommt.” (Phil 1, 6 HfA).