Auf einer Lehrer/innenkonferenz fragte ein Kollege die Ehefrau eines anderen gönnerhaft: “Und was tust du so, meine Liebe?” Sie antwortete schlagfertig: ”Ich führe 2 Homo Sapiens in die dominanten Werte der jüdisch-christlichen Tradition ein, damit sie später zu Instrumenten für Transformation der Gesellschaftsordnung in eine eschatologische Utopie werden, die Gott seit Beginn der Schöpfung vorgesehen hat.” Dann fragte sie süß zurück: “Und was machst du so?” Der Kollege antwortete eingeschüchtert: “Ich lehre Soziologie.” Weisheit, wie sie im Eingangsvers genannt wird, bedeutet Urteilsvermögen. Verstand ist das Geschick, mit Einsicht zu agieren. Wenn jemand zu Hause versagt, woanders jedoch erfolgreich ist, stimmt etwas nicht. Eine unserer Aufgaben in der Erziehung ist, den Kindern so viel Gottvertrauen mitzugeben, dass sie Licht von Finsternis unterscheiden können. Wir müssen ihnen helfen, dass sie ein Leben im inneren Frieden führen können, um Misstöne schnell zu erkennen. Wir müssen sie bedingungslos mit Liebe füllen, damit sie innerlich nicht ausbrennen. Je mehr sie für sich die Wahrheit erkennen, desto besser können sie Lügen entlarven. Wenn sie ihr Vertrauen ganz in Jesus Christus setzen, können sie von ihrer Umwelt auch nicht so schnell erschüttert werden. Wir müssen ihnen beibringen, immer wieder um Weisheit zu beten. Als Eltern sehen wir die Früchte unserer Erziehung meistens nicht sofort. Doch: “Es wird eine Zeit kommen, in der wir eine reiche Ernte einbringen. Wir dürfen nur nicht vorher aufgeben!” (Gal 6, 9 HfA).