Liebe ist sicher das am meisten missverstandene Wort. Wir entkräften es, indem wir es übermäßig verwenden: “Ich liebe meine Frau, mein Land, Pizza.” Doch Liebe geben und nehmen erschließt sich nicht mehr so einfach, wenn wir verstehen, was Liebe bedeutet. Wir müssen daher ein paar Missverständnisse klären. Viele denken, Liebe ist ein Gefühl – ein sentimentaler Knoten im Bauch. Wahre Liebe erschafft Gefühle, das stimmt, aber sie tut noch weitaus mehr. Ein weiteres Missverständnis ist, dass Liebe unkontrollierbar ist. Wir sagen manchmal: “Ich kann mir nicht helfen – ich habe mich verliebt” – oder: “Ich kann mir nicht helfen – ich kann den Anderen einfach nicht leiden!” Tatsächlich ruft uns Jesus dazu auf, einander zu lieben, also haben wir in jedem Fall Kontrolle darüber, wen wir lieben und wen nicht. Liebe bedeutet im Kern zweierlei: (1) Sie ist eine persönliche Entscheidung. “Wichtiger als alles andere ist die Liebe … Sie ist das Band, das euch verbindet.” (Kol 3, 14 HfA). Es ist wie die Kleidung, die du trägst – deine innere Haltung bestimmt, was du nach außen hin zeigst. Liebe unterliegt also tatsächlich deiner Kontrolle. (2) Sie ist eine Sache des persönlichen Verhaltens. “Deshalb … lasst uns einander lieben: nicht mit leeren Worten, sondern mit tatkräftiger Liebe und in aller Aufrichtigkeit.” (1. Joh 3, 18 HfA). Wenn du dich Anderen mit echter Liebe und Interesse zuwendest, werden sich deine Gefühle für diese Personen ändern. Auch wenn sie deine Liebe nicht erwidern, freut sich Gott über dich. Das ist Belohnung genug.