Es ist sehr befriedigend, anderen Menschen zu helfen. Du kannst dich am Abend beruhigt niederlegen und gut schlafen. Sogar wenn du dein ganzes Leben damit verbracht hast, selbstsüchtigen Zielen nachzujagen, ist es nicht zu spät, deine Herzenseinstellung zu ändern. Scrooge, die Hauptfigur in einem Charles-Dickens-Roman, entdeckte, dass er seinem Leben eine andere Richtung geben konnte. Auch Alfred Nobel erlebte dies. Sein Bruder war gestorben und aus Versehen erschien Alfreds Name im Nachruf. Das schockierte ihn, denn der Artikel war nicht wohlwollend. Die Firma seines Bruders produzierte Sprengstoff und profitierte vom Tod vieler Menschen. Alfred gelobte, sein ganzes Leben dem Frieden und der Menschlichkeit zu widmen. So entstand die Idee zum Nobelpreis! Wenn du von dir wegsiehst und dich auf andere Menschen einlässt, fängst du erst richtig an zu leben. Uneigennützigkeit belohnt sich selbst, sie hängt nicht von der Anerkennung Anderer ab. Dieses Prinzip findet sich bei Paulus: “Für euch würde ich gerne alles hingeben, sogar mein Leben. Sollte ich tatsächlich von euch weniger geliebt werden, weil ich euch so sehr liebe?” (V 15 HfA). Ein 4jähriges Kind ist von Natur aus egoistisch. Doch bei einem 40jährigen Menschen ist diese Eigenschaft nicht sehr attraktiv. Oder? Von allen Tugenden macht Uneigennützigkeit den größten Qualitätsunterschied. Ja, das entspricht nicht der menschlichen Natur. Doch du kannst sie erlernen. Das erleichtert es, sich andere Tugenden anzueignen: Dankbarkeit, Liebe, Respekt, Geduld und Disziplin.