Auch nach einer erfolgreichen Operation kann sich Narbengewebe bilden, das schmerzt. Im Leben ist es genauso. Hinter einer Maske des Erfolgs tragen manche Menschen Narben, über die sie nicht sprechen können. Der us-amerikanische Schauspieler und Komiker Jonathan Winters sagte einmal in einem Interview, dass ihm seine Eltern durch Worte tiefe Narben zugefügt hatten. „Ich bin keine Heulsuse, aber ich erinnere mich genau und es schmerzt bis heute.“ Sein Vater hatte ihn immer wieder als Dummkopf bezeichnet. Nachdem er im 2. Weltkrieg von seinem Einsatz bei den Marines im Pazifik zurückkam, hatte seine Mutter viele seiner persönlichen Sachen weggegeben. „Wir wussten ja nicht, ob du zurückkommst,“ war ihre Erklärung. Winters wurde einer der bekanntesten Komiker der Welt, aber die seelischen Narben blieben. Sei dir dessen bewusst: deine Worte können verwunden oder heilen. Sie können jemanden inspirieren oder sich schlecht und wertlos fühlen lassen. Hiob, der mehr Verlust in seinem Leben erfuhr als die meisten von uns, sprach: „Ich wollte euch mit meinem Mund stärken und mit dem Trost meiner Lippen euren Schmerz lindern.“ (Hiob 5,16 Schl 2000). Jemandem, der leidet, hilft man nicht, indem man seine Meinung sagt. Gottes Meinung allein zählt und hilft, und Er sagt: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade.“ (Jer. 31,3 Schl 2000).