Paulus wich keinen Zoll von biblischen Wahrheiten ab. Doch er stritt nicht über Gebräuche, Traditionen und Vorlieben. Einige Christen in Korinth dachten zum Beispiel, dass der Verzehr von manchen Fleischsorten Sünde wäre, weil diese bei Götzenopfern verwendet wurden. Er sagte nicht: “Ich werde nicht erlauben, dass ihr eure falschen Überzeugungen durchsetzt!” Vielmehr schrieb er: “Einige Christen haben das aber noch nicht erkannt. Bisher waren sie davon überzeugt, dass es wirklich Götter gibt. Wenn sie nun vom Opferfleich essen, fürchten sie, damit die Götter anzuerkennen, und bekommen ein schlechtes Gewissen. Was wir essen, entscheidet nicht darüber, wie wir vor Gott dastehen … Trotzdem sollt ihr darauf achten, dass ihr mit der Freiheit, die ihr zu haben glaubt, dem nicht schadet, dessen Glaube noch schwach ist.” (1. Kor 8, 7 – 9 HfA). Fazit ist: “Ich möchte mich allen gleichstellen, um auf jede erdenkliche Weise wenigstens einige Menschen zu retten.” (1. Kor 9, 22 HfA). Gott beruft uns nicht dazu, theologische Diskussionen zu gewinnen. Er beruft uns dazu, Menschen für Christus zu gewinnen. Sei barmherzig mit denen, die anders denken, sich anders kleiden oder nicht alles so umsetzen wie du. Sei gnädig mit denen, deren Anbetung oder theologische Ausrichtung sich von deiner unterscheidet. “Überhebt euch nicht über andere, seid freundlich und geduldig! Geht in Liebe aufeinaner ein! Setzt alles daran, dass die Einheit, wie sie der Geist Gottes schenkt, bestehen bleibt. Sein Friede verbindet euch miteinander.” (Eph 4, 2 – 3 HfA)